Grenzen der Beleidigungskultur im Stadion

Zugegeben: Fußball ohne Emotionen ist nicht das, was wir wollen. Ein Stadion ist kein Morgenkreis im Kindergarten, auch mit «Familienblock» nicht. Man nimmt sein Kind ja auch nicht mit ins Stadion, damit es artig klatscht, sondern damit man die Begeisterung in seinen Augen sieht und es noch den ganzen Weg nach Hause über das Erlebte aufgeregt redet.
Emotionen und Begeisterungen können viele Ausdrucksformen haben und wir möchten weiterhin, dass der Gang ins Stadion stets mit diesen Gefühlen verbunden ist. Denn machen wir uns nichts vor: genau deswegen zieht es uns zum Fußball.

Toleranter Umgang als zivilisatorischer Standard

Neben Jubelschreien und Begeisterung gehören zum Fußball aber auch immer schon gelegentliche Beleidigungen und Verunglimpfungen. Die gesamte Bandbreite menschlicher Emotionen findet sich im Stadion wieder. Das bleibt beim Fußball nicht aus, erst recht nicht bei unserer SG Dynamo. Doch trotz aller Ursprünglichkeit, die wir beim Fußball erhalten wollen, befinden wir uns nicht in einer triebgesteuerten Urgesellschaft, wenn wir im Block stehen. Wir können nicht alle Zivilisationserrungenschaften fallen lassen, nur weil wir beim Fußball sind. Daher ist es durchaus legitim, sich ganz klare Grenzen selbst zu setzen. Da es aber eben nicht immer leicht ist, diese Grenzen genau zu bestimmen, möchten wir unsere Vorstellungen hier gerne darstellen. Wir wollen im Stadion (und überall) keine Verunglimpfungen aufgrund von

  • Herkunft oder Religion,
  • Geschlecht und Sexualität,
  • Aussehen, Behinderung oder Hautfarbe.

Für uns endet unser Engagement für eine raue und emotionale Fußballkultur an rassistischen, homophoben, sexistischen, antisemitischen oder fremdenfeindlichen Äußerungen. Diese Dinge gehen unserer Ansicht nach an einer gepflegten Fußballpöbelei vorbei, weshalb wir uns weiterhin für diese Grenzen der Beleidigungskultur einsetzen werden. Fußball − und Dynamo − ist für alle da!

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Ein Kommentar

  1. Gerd Habermann sagt:

    Kurz, knapp, bündig gegen Rassismus, nationale Überheblichkeit und Behinderten/-Schwulen-/Lesbenfeindlichkeit!
    So liebe ich die SG DYNAMO.
    Ein Dynamo für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit/Solidarität!
    LG
    Dynamofan aus Flensburg

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